Wissenswertes
Hier finden Sie Begriffsdefinitionen und technische Daten, die Ihnen das Lösen Ihrer Aufgaben in der Projektierung von Schaltungsanlagen erleichtern soll.
A
Arbeitsstromauslöser
Elektromagnet, der bei Anlegen einer Spannung eine Auslösemechanik betätigt. Im stromlosen Zustand befindet sich das System in Ruhelage. Die Ansteuerung erfolgt mit einem Schließkontakt.
Arbeitsstromauslöser werden zur Fernauslösung verwendet, wenn eine Spannungsunterbrechung nicht zur automatischen Abschaltung führen soll. Die Auslösung wird unwirksam durch Drahtbruch, Kontaktstörung oder Unterspannung.
Ausschaltvermögen
(eines Schaltgeräts oder einer Sicherung)
Unbeeinflusster Strom, den ein Schaltgerät oder eine Sicherung bei einer festgelegten Spannung unter vorgegebenen Bedingungen ausschalten kann.
Die Spannung und die genannten Bedingungen sind in der jeweiligen Gerätenormen festgelegt.
DIN EN 60947-1
(VDE 0660-100) EN 60947-1
B
Befehlsgeber
Befehlsgeber oder auch Bedienelemente sind Vorrichtungen, die zur Bedienung von Maschinen eingesetzt werden.
Die Befehlsgeber können elektronisch oder elektrisch ausgeführt sein, beispielsweise als Schalter und Taster.
Bemessungsbetriebsspannung (Ue)
Die Bemessungsbetriebsspannung eines Geräts ist die Spannung, die zusammen mit dem Bemessungsbetriebsstrom die Anwendung des Geräts bestimmt und auf die sich die verschiedenen Prüfungen und die Gebrauchskategorien beziehen.
Bei einpoligen Geräten ist die Bemessungsbetriebsspannung im Allgemeinen die Spannung über den Pol.
Bei mehrpoligen Geräten wird sie im Allgemeinen als verkettete Spannung angegeben.
DIN EN 60947-1
(VDE 0660-100) EN 60947-1
Bemessungsbetriebsstrom (Ie)
Der Bemessungsbetriebsstrom eines Geräts wird vom Hersteller angegeben und berücksichtigt die Bemessungsbetriebsspannung, die Bemessungsfrequenz, die Bemessungsbetriebsart, die Gebrauchskategorie und die Gehäuseart, falls vorhanden.
DIN EN 60947-1 (VDE 0660-100)
EN 60947-1
Bemessungsdauerstrom (Iu )
Der Bemessungsdauerstrom eines Geräts ist ein vom Hersteller angegebener Strom, den das Gerät im Dauerbetrieb führen kann.
DIN EN 60947-1
(VDE 0660-100) EN 60947-1
Bemessungsisolationsspannung (Ui)
Die Bemessungsisolationsspannung eines Geräts ist die Spannung, auf die sich Isolationsprüfungen und Kriechstrecken beziehen. Die höchste Bemessungsbetriebsspannung darf auf keinen Fall größer als die Bemessungsisolationsspannung sein.
DIN EN 60947-1 (VDE 0660-100)
EN 60947-1
Bemessungsstoßspannungsfestigkeit (Uimp)
Spitzenwert einer Stoßspannung festgelegter Form und Polarität, mit dem das Gerät unter vorgegebenen Prüfbedingungen ohne Ausfall beansprucht werden kann und auf den sich die Luftstrecken beziehen.
Die Bemessungsstoßspannungsfestigkeit eines Geräts muss den Stoßüberspannungen (transiente Überspannungen), die in dem System auftreten, in dem das Gerät eingesetzt wird, entsprechen oder größer sein.
DIN EN 60947-1 (VDE 0660-100)
EN 60947-1
E
Einschaltvermögen (eines Schaltgeräts)
Ist der Wert des unbeeinflussten Einschaltstromes, den das Gerät unter vorgeschriebenen Bedingungen bei angegebener Spannung einschalten kann.
DIN EN 60947-1 (VDE 0660-100)
EN 60947-1
EMV
Die Fähigkeit eines Gerätes, „in seiner elektromagnetischen Umwelt zufrieden stellend zu arbeiten, ohne untragbare Störung in die Umwelt oder andere Geräte hineinzutragen“ (IEC Definition), nennt man elektromagnetische Verträglichkeit.
Bei Geräten innerhalb des Anwendungsbereiches von IEC/EN 60947-3, die keine elektronischen Schaltungen enthalten, wie z.B. Lastrennschalter und Nockenschalter, können elektromagnetische Störungen nur während gelegentlichen Schaltvorgängen, die im Millisekunden-Bereich liegen, entstehen. Deshalb wird davon ausgegangen, dass die Anforderungen für die elektromagnetische Störaussendung erfüllt werden, weshalb keine Überprüfungen notwendig sind. Sie sind zugleich unempfindlich gegenüber elektromagnetischen Störungen unter üblichen Betriebsbeding-ungen, deshalb sind keine Störfestigkeitsprüfungen erforderlich.
Anders verhält es sich, wenn die Schalter Teil einer Anlage sind und zum Beispiel als Reparatur- und Wartungsschalter vor einem Motor sitzen, der mit einem Frequenzumrichter angetrieben wird. Von diesem Frequenzumrichter ausgehend können Störungen entstehen, die es notwenig machen, die Zuleitung vom Motor zu schirmen. Dann muss der Schalter mit in die Schirmung integriert werden. ELEKTRA Tailfingen bietet hier ein komplettes Programm auf Basis verschiedener Gehäuseserien.
F
Freiauslösung
(mechanisches Schaltgerät mit Freiauslösung)
Mechanisches Schaltgerät, dessen sich bewegende Kontakte in die offene Stellung zurückkehren und darin verharren, wenn das Öffnen (d.h. Auslösen) nach Beginn des Schließens eingeleitet wird, auch dann, wenn der Schließbefehl aufrechterhalten bleibt.
DIN EN 60947-1 (VDE 0660-100)
EN 60947-1
G
Gebrauchskategorie
Eine Kombination festgelegter Anforderungen, die unter Berücksichtigung der Betriebsbedingungen eines Schaltgeräts oder einer Sicherung ausgewählt wurde, um einer wesentlichen Gruppe praktischer Anwendungsfälle zu entsprechen.
DIN EN 60947-1 (VDE 0660-100)
EN 60947-1
Gerätestecker
Sie dienen der Stromversorgung der elektrischen Verbraucher. Die Einspeiung erfolg über ein Verlängerungskabel mit Kupplung. Verschiedene Bauformen als Wandgerätestecker und Anbaugerätestecker wahlweise mit Klemmenleiste und/ oder integrieren Phasenwender sind möglich. ELEKTRA-Gerätestecker sind international nach VDE 0623, IEC/EN 60309 genormt.
H
Hilfsschalter
Schalter, der einen oder mehrere Steuer- und/oder Hilfskontakte besitzt und mechanisch von einem Schaltgerät betätigt wird.
DIN EN 60947-1 (VDE 0660-100)
EN 60947-1
I
IP Schutzart
Bezüglich ihrer Eignung für verschiedene Umgebungsbedingungen werden unter anderem auch elektrischen Geräte in entsprechende Schutzarten, so genannte IP-Codes eingeteilt. Die Abkürzung IP steht laut DIN für International Protection, wird aber im Englischen Sprachraum als Ingress Protection (dt.: Eindringschutz) verwendet. Diese sind in der DIN EN 60529 mit dem Titel Schutzarten durch Gehäuse (IP-Code) festgehalten.
K
Kompaktschalter
Kompaktschalter ist ein in der Industrie gebräuchlicher Begriff und beschreibt eine Bauart von Lastrennschaltern. Es handelt sich dabei um Ein-/Ausschalter oder Umschalter, die für den Schaltschrankeinbau konzipiert sind. Meistens werden die Schalter für die Hutschienenmontage/ Bodeneinbau oder Türeinbau gefertigt. Die Anschlussschrauben sind dabei immer aus einer Richtung zugänglich und liegen im Leitungszug. Der Begriff ist aber in keiner Norm definiert. Elektra Tailfingen zählt die Serien DK1 bis D7 sowie S1 bis S7N zu den Kompaktschaltern.
L
Lebensdauer
Man unterscheidet zwischen der mechanischen und elektrischen Lebensdauer. Die Anzahl der Schaltspiele ohne Last, also bei stromlosem Schalten, gib die mechanische Lebensdauer an, während die elektrische Lebensdauer unter Last gemäß der jeweiligen Gebrauchskategorie festgelegt wird. Die elektrische Lebensdauer ist somit geringer als die mechanische.
Leitungs- und Kabeleinführungen
Leitungs- und Kabeleinführungen von Gehäusen und Mittelwerte für die Abdichtungsbereiche von Kabelverschraubungen.
Lasttrennschalter
Mechanische Schaltgeräte, die Ströme unter normalen Bedingungen im Stromkreis einschließlich einer angegebenen betriebsmäßigen Überlast schalten, führen und ausschalten können. Im geöffneten Zustand erfüllen die Kontakte die Anforderungen an einen Trenner.
DIN EN 60947-1 (VDE 0660-100)
EN 60947-1
M
Magnetisches/r Überlastrelais oder -auslöser
Überlastrelais oder -auslöser, dessen Betätigung von der Kraft eines Elektromagneten abhängt, dessen Spule von dem im Hauptstromkreis fließenden Strom erregt wird.
DIN EN 60947-1 (VDE 0660-100)
EN 60947-1
Motornennstrom
Eine der Angaben auf dem Motorentypenschild. Der Nennstrom fließt bei Belastung mit Nennmoment bei Nenndrehzahl und Anschluss an Nennspannung. Für Drehstrom ist das der Effektivwert des Leiterstroms.
Motorschalter
Sie dienen zum direkten Ansteuern von Motoren. Dies können Ein-Aus- Schalter, Wendeschalter, Einphasen- Anlassschalter, Umschalter, Stern-Dreieck-Schalter, Polumschalter, Stufenschalter, Mehrmotorenschalter und Gruppenschalter sein. ET bietet ein unfangreiches Programm in den verschiedensten Bauformen und Leistungs-/Baugrößen.
Motorschutzschalter
Ein Schalter der zum Schalten und zum Schützen benutzt wird. Er schützt den Motor bei Überlast, Kurzschluss und Ausfall eines Außenleiters. Durch einen thermischen Auslöser (Überlastschutz) und durch elektromagnetischen Auslöser wird die Motorwicklung geschützt.
N
Nockenschalter
Nockenschalter sind handbetätigte Schaltgeräte, die in erster Linie als Motorschalter, Lastschalter, Trenner, Stufenschalter und Hilfsschalter (Steuerschalter) in Haupt- und Hilfsstromkreisen der Niederspannungstechnik Verwendung finden.
Die klassischen Nockenschalter sind nach einem Baukastenprinzip zusammengesetzt. Kontaktkammern, auch Schaltelemente oder Schaltfluchten genannt, werden nach den Erfordernissen eines Kontaktplans aneinandergereiht. 1,2 oder 3 doppelt unterbrechende Kontakte pro Schalterkammer sind dabei möglich. Nockenräder, die auf einer gemeinsamen, das Schalterpaket durchdringenden Achse sitzen, steuern die beweglichen Schaltbrücken in den Kontaktkammern. Die gewünschte Position dieser Schaltbrücken wird durch die Rastung sichergestellt. Diese ist in der Rastenkammer untergebracht und den Kontaktkammern vorgebaut.
O
Öffner, „b“-Kontakt
Steuer- oder Hilfskontakt, der offen ist, wenn die Hauptkontakte des mechanischen Schaltgeräts geschlossen sind, und geschlossen, wenn diese offen sind.
DIN EN 60947-1 (VDE 0660-100)
EN 60947-1
R
Rastschaltung (am Beispiel eines Fußschalters)
(Fortschrittschaltung) Pedal wird gedrückt und die Kontakte werden geschlossen und bleiben auch nach dem Loslassen des Pedals geschlossen. Erst nach erneutem Betätigen des Pedals gehen die Kontakte in die Ausgangsstellung zurück.
Reparatur- und Wartungsschalter
Reparatur- und Wartungsschalter dienen der Abschaltung von Maschinen und Anlagenteilen, die nicht unmittelbar mit der Steuerung verbunden sind, oder bei denen die Gefahr eines unbeabsichtigten Anlaufens während der Wartung oder im Reparaturfall besteht. Um die Arbeiten für den Werker sicher zu machen, müssen diese Schalter abschließbar sein und die gleichen Eigenschaften wie ein Hauptschalter nach EN 60204 haben.
S
Schaltbilder
Alle Kontakte bei Nocken- und Hauptschaltern werden immer nur als Schließer dargestellt. Ob ein Kontakt in einer speziellen Schaltstellung offen oder geschlossen ist, wird in der Matrix unterhalb der Kontakte als Kreuz dargestellt. Diese Art der Zeichnung ermöglicht speziell bei Nockenschaltern mit vielen Schaltstufen eine deutlich einfachere und transparentere Darstellung der Funktion.
Schaltleistung
Die Schaltleistung sagt aus, wie groß die elektrische Last maximal sein darf. Die Bauform und die Art der elektronischen Last bestimmt die Schaltleistung.
Schalter mit Rückzug
In vielen technischen Anwendungen ist es notwendig, Maschinen und Anlagen nur im Impuls- oder Tippbetrieb zu Steuern. Um sicherzustellen, dass ein Gerät nicht in Dauerbetrieb geht, können ELEKTRA-Nockenschalter so ausgeführt werden, dass der Schalter nach Betätigung in seine Ausgangsposition zurückspringt. Anwendungsbeispiele hierfür sind Hebebühnen, bei denen in Aufwärts- und Abwärtsrichtung der Schalter bis zur gewünschten Position gehalten werden muss, oder Pumpen, die normalerweise nur in eine Richtung drehen, aber für den Reinigungsbetrieb kurzzeitig „rückwärts“ gefahren werden.
Schaltvermögen
Strom, den ein Schaltgerät unter festgelegten Bedingungen aus- und einschalten kann.
Schaltwinkel
Der sog. Schaltwinkel eines Nockenschalters wird durch die Rastung bestimmt und beträgt in der Regel 30°, 45°, 60° oder 90°, wobei diese Angabe besagt, dass der Schaltvorgang nach Drehen des Schaltergriffes um eine dieser Gradzahlen abgeschlossen ist.
Schleichschaltung
Kontakt, bei dem die Schaltbewegung von der Betätigungsgeschwindigkeit erfolgt.
Schutzarten
Je nach Einsatzzweck benötigen unsere Produkte eine gewisse Schutzart. Die Schutzart legt fest, in wie weit ein Produkt vor dem Eindringen von Wasser oder Fremdkörpern geschützt ist. Zur Kennzeichnung der Schutzart wird immer die Bezeichnung IP (Ingress Protection nach IEC 60529) benutzt, dem noch zwei Kennziffern folgen. Die erste Kennziffer (1-6) zeigt an, welchen Schutzumfang das Gehäuse des Produkts bezüglich Fremdkörper bietet. Die zweite Kennziffer (1-8) beschreibt den Schutz vor Wasser. Je höher die Ziffer, desto größer ist der Schutz.
Schutzisolierung
Die Schutzisolierung ist eine Schutzmaßnahme. Sie bewirkt den Schutz gegen Berühren elektrischer, unter Spannung stehender Teile, indem sie um die betriebsmäßig notwendige Basisisolierung noch eine zusätzliche Isolierung legt. Dabei kann auch ein metallenes Gehäuse innen oder außen zusätzlich vollständig isoliert werden. Die zusätzliche Isolierung darf an keiner Stelle, auch nicht an einem Schalteranschluss, unterbrochen sein. Der Nachteil liegt darin, dass der erste Fehler schwer bzw. nicht erkennbar ist.
Schutzisolierte Geräte dürfen ein zweipoliges Anschlusskabel haben und sind durch ein Symbol mit zwei ineinander liegenden Quadraten gekennzeichnet. Die Schutzisolation entspricht der Schutzklasse II.
Geräte mit Schutzklasse III besitzen Niederspannungs-Stromkreise, die durch eine Schutzisolierung von Netzstromkreisen getrennt sind. Diese Schutzisolierung findet auch bei Trenntransformatoren Anwendung. Sie wird auch als Sichere Elektrische Trennung bezeichnet.
Schließer, „a“-Kontakt
Steuer- oder Hilfskontakt, der geschlossen ist, wenn die Hauptkontakte des mechanischen Schaltgeräts geschlossen sind, und offen, wenn diese offen sind.
DIN EN 60947-1 (VDE 0660-100)
EN 60947-1
Schutzklasse
Schutzklassen dienen in der Elektrotechnik der Einteilung und Kennzeichnung von elektrischen Betriebsmitteln (z.B. Geräte und Installationsbauteilen) in Bezug auf die vorhandenen Sicherheitsmaßnahmen zur Verhinderung eines elektrischen Schlages.
- Schutzklasse 0 / Basisisolierung
- Schutzklasse I / Schutzerdung
- Schutzklasse II / Schutzisolierung
- Schutzklasse III / Schutzkleinspannung
Symbole zur Kennzeichnung der Schutzklasse sind in IEC 60417 definiert.
DIN EN 61140 (VDE 0140-1)
DIN VDE 0100-410 (VDE 0100-410)
Sicherheitsfußschalter
Über die normale Einschaltung hinaus erfolgt im Gefahrenfall die Abschaltung, wenn das Pedal über den Druckpunkt geschaltet wird. Erst nach Entriegelung des gesperrten Schalters ist eine Neueinschaltung möglich.
Sicherheitsschalter
Sicherheitsschalter sind gekapselte Haupt- oder Reparatur- und Wartungsschalter, deren Gehäuse bei in Nullstellung abgeschlossenem Griff nicht geöffnet werden kann. ELEKTRA Tailfingen realisiert dies mit Kunststoff, Guss- und Stahlblechgehäuse.
Strombelastbarkeit von Leitungen
Strombelastbarkeit und Schutz bei Überlast von Leitungen und Kabeln für feste Verlegung bei 25° C Umgebungstemperatur (Beiblatt 1 zu DIN VDE 0100 Teil 430)
Sprungschaltung
Unabhängig von der Betätigungsgeschwindigkeit, wird die Schaltbewegung des Kontakts sprungartig durchgeführt.
T
Tastschaltung (am Beispiel eines Fußschalters)
Fußpedal wird gedrückt. Kontakte bleiben so lange geschlossen, so lange das Pedal gedrückt ist. Nach dem Wegnehmen des Fußes vom Pedal sind die Kontakte wieder offen.
Thermisch auslösender Überlastschutz
Der thermisch auslösende Schutz wird durch Bimetalle bewirkt, die durch Heizwicklungen (Strang-Widerstände), über die der Motorstrom fließt, erhitzt werden. Dabei ist für jede stromführende Leitung zum Motor ein eigenes Bimetall mit zugehöriger Heizwicklung vorgesehen. Überschreitet die Stromaufnahme auch nur einer Wicklung des Motors den vorgegebenen Wert über mehrere Sekunden, löst das durch die Wärme verformte Bimetall das Schaltschloss des Motorschutzes aus und unterbricht den Stromkreis zum Motor. Ebenso wird bei Ausfall eines Außenleiters (ungleichmäßige Erwärmung der Bimetallstreifen) nach kurzer Zeit ausgeschaltet (ODER-Verknüpfung). Bei thermischer Auslösung lässt sich der Schalter erst nach Abkühlung der Bimetalle wieder einschalten. Die Auslöseströme thermisch auslösender Motorschutzschalter sind in gewissen Grenzen (bis zu einem Faktor 1,6) verstellbar und müssen auf den Nennstrom des Motors eingestellt werden. Hierbei ist insbesondere bei Drehstrommotoren die Schaltungsart (Stern oder Dreieck) der Wicklungen zu beachten. Die Rückstellung nach Auslösen kann erst erfolgen, nachdem das Bimetall ausreichend abgekühlt ist.
Thermisches/r Überlastrelais oder -auslöser
Abhängig verzögertes Überlastrelais oder -auslöser, dessen Betätigen (einschließlich seiner Verzögerung) von der Wärmewirkung des im Relais oder Auslöser fließenden Stroms abhängt.
Trennen (Trennfunktion)
Funktion zur Abschaltung der Spannungsversorgung der gesamten Anlage oder eines Anlageteils, wobei die Anlage oder der Anlageteil aus Sicherheitsgründen von jeglicher elektrischer Energiequelle getrennt wird.
DIN EN 60947-1 (VDE 0660-100)
EN 60947-1
Trennereigenschaften
Funktion zur Abschaltung der Spannungsversorgung der gesamten Anlage oder eines Anlagenteils, wobei die Anlage aus Sicherheitsgründen von jeglicher Energiequelle getrennt wird. Die Anzeige der Stellung der Hauptkontakte muss eindeutig und wirksam sein. Die Trenneinrichtung muss nach DIN EN 60 204-1 in der Aus-(Trenn-)Stellung abschließbar sein. Nach DIN EN 60 947-3 werden erhöhte Ansprüche an die Bedienteilfestigkeit gestellt, um zu verhindern, dass bei einem verschweißten Schalter das Bedienteil in die Aus-Stellung gebracht werden kann. DIN EN 60 947-1; 2.1.19
Türkupplung/Türverriegelung
Bei bodenbefestigten ELEKTRA-Nockenschaltern und ELEKTRA-Lasttrennschalter möglich. Die Bedieneinheit mit dem Kupplungsantrieb befindet sich dabei in der Schaltschranktüre. Die Kupplung mit möglichem Zentrierausgleich befindet sich auf der Schaltachse. Dadurch ist ein öffnen der Türe/Gehäusedeckel nur im ausgeschalteten Zustand möglich. Durch unsere robuste Stahlachse sind in der Regel auch bei großen Abständen keine Stützbügel notwendig.
U
Überlast
Betriebsbedingungen in einem elektrisch fehlerfreien Stromkreis, die einen Überstrom verursachen.
Umrechnungsfaktoren für die Strombelastbarkeit
Umrechnungsfaktoren für die Strombelastbarkeit von PVC-isolierten Leitungen und Kabeln bei von 25° C abweichenden Umgebungstemperaturen
Unterspannungsrelais oder -auslöser
Relais oder Auslöser, das/der das Öffnen oder Schließen eines mechanischen Schaltgeräts verzögert oder unverzögert freigibt, wenn die Spannung an den Klemmen des Relais oder Auslösers unter einen vorgegebenen Wert sinkt.
DIN EN 60947-1 (VDE 0660-100)
EN 60947-1
Bei Spannungsausfall lässt die Unterspannungsauslösespule das Schaltschloß ansprechen und der Schalter löst aus. Die Abfallspannung liegt zwischen 35 und 70 %, die Anzugsspannung beträgt ≥ 85 % der Nennspannung.
Z
Zwangsöffnung (eines mechanischen Schaltgeräts)
Öffnungsbewegung, die nach festgelegten Bedingungen sicherstellt, dass alle Hauptkontakte in offener Stellung sind, wenn sich das Bedienteil in der Stellung befindet, die der Offenstellung des Schaltgeräts entspricht.
DIN EN 60947-1 (VDE 0660-100)
EN 60947-1